4.4.13

Kleine Nachlese zum Kandidatenturnier 2013

Es war ein kämpferisches und abwechslungsreiches Turnier mit vielen scharfen Partien und einer mit 55% erfreulich niedrigen Remisquote.
Selbst der sonst meist mäkelige Kasparov zeigte sich von der Londoner Veranstaltung sehr angetan und bemängelte in der faz nur das Fehlen einer Zeitgutschrift bei den ersten 60 Zügen und eines Stechens bei so engem Ausgang. 
Carlsen (8,5) hat das Turnier gewonnen, aber nicht so souverän, wie von vielen prognostiziert. Er spielte zwar gewohnt solide und kämpferisch, aber er zeigte auch Schwächen um dann letztlich doch von der Schwäche der Anderen und einem kleinen Wertungsvorteil zu profitieren. 
Kramnik (8,5) wurde seiner Rolle als Hauptwidersacher gerecht. Er hatte den Norweger fast schon eingetütet und konnte dann doch in den letzten zwei Runden den Sack nicht zumachen. 
Aronian (8,0) als weiterer Sekundäranwärter begann sehr stark, hatte im Mittelteil aber einen Durchhänger und holte erst wieder auf, als der Gesamtsieg schon außer Reichweite war. 
Svidler ((8,0) zeigte sich in guter Form und hielt sich meist im vorderen Mittelfeld auf. Er dürfte mit dem Turnier sehr zufrieden sein. 
Gelfand und Grischuk (beide 6,5) repräsentieren mit ihren knapp 50% den gediegenen Durchschnitt. Auch wenn sie sich selbst mehr versprochen haben sollten, die Erwartungen der Fachwelt haben sie erfüllt. 
Ivanchuk (6,0) sorgte für Unterhaltung. Er überschritt mehrfach die Bedenkzeit und gönnte sich dafür mit je Punkten ein positives Ergebnis gegen die beiden Spitzenreiter. 
Radjabov (4,0) hingegen wird enttäuscht sein und seine Wildcard als Danaer-Geschenk empfinden, das ihn seinen Stammplatz unter den Top-10 der Weltrangliste kostet. 
Alle Einzelergebnisse gehen aus der nachfolgenden Kreuztabelle hervor:
rit