31.10.12

Unsere Schülermannschaft U12

Der Schachbezirk Starkenburg hat einen Mannschafts-Wettbewerb für Kinder unter 12 Jahren (U12) organisiert, bei dem auch wir ein 4er-Team stellen.
Unser Team besteht aus:  Sebastian Kollmeyer, Marek Dähn, Ogulcan Öztürk, Nelly Glock.
Die Gegner sind:  Breuberg, Darmstadt, Gernsheim, Roßdorf und Schaafheim. 
Gespielt wird am 18. November in Gernsheim und am 10. März in Rödermark.
Wir wünschen viel Erfolg!
rit

30.10.12

Remisquoten (3): Das Fazit

Gegenmaßnahmen, wie z.B. Waffenstillstandsvereinbarungen erst nach drei Stunden oder 40 Zügen zuzulassen, können, wenn sich die Spieler enig sind, durch Zugwiederholung leicht umgangen werden. Die 3-Punkte-Wertung dagegen schafft durchaus einen gewissen Anreiz, hilft aber auch nicht immer. Man kann halt niemanden zu fragwürdigen Manövern zwingen.
Kurze Bedenzeiten werden von einigen Schnelldenkern ins Gespräch gebracht, von der Mehrheit aber abgelehnt, weil die Qualität der Partien, besonders des Endspiels, dabei doch sehr leidet.
Das beste Mittel, nämlich zum Schach960 mit wechselnder Grundaufstellung überzugehen, gefällt den Großmeistern aber auch nicht, weil dann ihre ganze Eröffnungs-Büffelei umsonst gewesen und die Gefahr groß wäre, von einem hergelaufenen Naturtalent vorgeführt zu werden.
Aber trösten wir uns: Auch die Remis-Partien sind meist äußerst scharf und lehrreich und deshalb zum Studium für den normalen Vereinsspieler wärmstens zu empfehlen. Freude und Unterhaltung können für den Kenner auch durch trickreich und feinsinnig im Gleichgewicht gehaltene Kampf-Remisen erzeugt werden.
Ein früherer Beitrag zu dem Thema findet sich in unserem Post 03/06.
rit

29.10.12

Remisquoten (2): Die Fakten

Wie hoch sind die Remisanteile eigentlich? Betrachten wir einige große Weltklasse-Turniere aus der letzten Zeit:
  Normalwertung      Tn  Rem %       Und hier zum Vergleich
  Tal Memorial 2011   10     78       entsprechende Turniere
  Poikovsky 2011      10     76           mit motivierender       
  GP London 2012      12     70       3-Punkte-Wertung   Tn  Rem %
  Poikovsky 2012      10     62       Bilbao 2012          6     67
  Dortmund 2011        6     59       London Classic 2011  9     53
  Dortmund 2012       10     58       Biel 2011            6     50
  Wijk aan Zee 2011   14     58       Bilbao 2011          6     47
  Wijk aan Zee 2012   14     57       Londom Classic 2010  9     46
  Tal Memorial 2012   10     53       Biel 2012            6     33
Bei Zweikämpfen um die Weltmeisterschaft gab es oft noch höhere Remisquoten, z.B.:
  2000 Kasparov-Kramnik     87%       1984 Karpov-Kasparov      83%
  2012 Anand-Gelfand        83%       1910 Lasker-Schlechter    80% 
Übrigens: Das über 100 Jahre alte Beispiel aus dem Jahr 1910 zeigt, dass die Remisflut nicht unbedingt eine neuzeitliche Erscheinung ist; es ist alles schon mal dagewesen.
Fortsetzung folgt.
rit

28.10.12

Remisquoten (1): Das Thema

Ist Super-GM-Schach noch unterhaltsam? - Es ist eine tolle Sache, dass man heute hochkarätige Einladungs-Turniere direkt live im Internet verfolgen kann. Das Kiebitzen müsste eigentlich großen Spaß machen. Für manche aber hält sich der Unterhaltungswert in Grenzen – wegen der vielen Remisen.
Die Zeit der Schach-Romantik ist vorbei und wird durch ein nüchternes Denken und systematisch computergestütztes Training ersetzt. Es kommt daher nicht mehr so oft zu den wilden Stellungen, an denen Otto-Normal-Schachspieler seine Freude hat. 
Es gibt rund 50 Super-GM mit über 2700 Elo, dazu nochmals rund 200 mit über 2600 und insgesamt rund 1250 lebende Großmeister. Auf diesem Niveau ist das Können inzwischen so groß geworden, dass nur noch wenige Fehler gemacht und Remisen immer wahrscheinlicher werden. Ist das nun gut oder schlecht?
Fortsetzung folgt.
rit

27.10.12

Nakamura gewinnt in Hoogeveen

Das doppelrundige 4-Personen-Turnier (Post 23/10) entschied der favorisierte Hikaru Nakamura (Usa) mit 4,5 Punkten überlegen für sich; gegen jeden der drei Konkurrenten gab es einen Sieg und ein Remis. Mit Abstand folgen Sergej Tiviakov (Ned 3,0) und die beiden Teenies Arish Giri (Ned 2,5) und Hou Yifan (Chn 2,0).
Nur 4 der 12 Begegnungen wurden entschieden, zwei Drittel endeten remis. Alle Partien können hier nachgespielt werden.
rit

26.10.12

Die WM der Frauen - komplizierter als gedacht

Entgegen unserer Annahme (Post 29/09) gibt es heuer doch keinen Zweikampf um die Weltmeisterschaft. Wie wir hören wird die Frauen-WM umschichtig einmal als Zweikampf und einmal als KO-Turnier ausgetragen.
Diesmal ist das KO-Turnier dran und findet ab 11.11. in Khanty-Mansiysk (Westsibirien) statt. Der Name: Women World Chess Cup 2012. Am Start sind 64 Teilnehmerinnen; Deutsche sind nicht darunter.
Behält die amtierende WM Hou Yifan (Chn) ihren Titel, dann darf 2013 (Zweikampf-Jahr) Humpy Koneru (Ind) als Grand-Prix-Zweite gegen sie antreten. Verliert sie den Titel, dann ist sie als Grand-Prix-Erste selbst berechtigt, ihre Nachfolgerin im nächsten Jahr zum Match zu fordern.
rit

25.10.12

Hautgout im Fall Bindrich

Letzten Sonntag ist Falko Bindrich verdächtigt worden, Elektronik-Hilfe in Anspruch genommen zu haben (Post 22/10). Er war mit einem starken Schach-Programm im Handy auf der Toilette. Inzwischen haben HIER (ChessBase 24/10 und 25/10) der Schiedsrichter und Bindrich selbst ausführlich dazu Stellung genommen.
Bindrich stellt sich unschuldig. Wenn er es ist, dann ist er zumindest (a) ungeschickt und (b) engstirnig:
(a) Er weiß, dass Klingeln zum Partieverlust führt und hat sein Handy auch ausgeschaltet. Wozu nimmt er es dann in den Turniersaal mit (wo es ihm sowieso nichts nützt)  – und wozu um Himmelswillen nimmt er es auch noch jedesmal mit auf die Toilette?
(b) Wenn das auffällt und er verdächtigt wird, warum verweigert er dann den (möglichen?) Unschuldsbeweis?  Weil ihm ein paar Bilder und Geschäftsdaten (die keinen interessieren) wichtiger sind, als sein guter Ruf??
Wer sich so verhält, braucht sich über Zweifel und ein bleibendes Geschmäckle nicht zu wundern.
rit

24.10.12

Doch noch eine kleine Party in Rumänien ?

Das abgesagte Kings-Turnier (Post 15/06) soll nun doch noch stattfinden, allerdings nicht in Bazna/Medias sondern in Bukarest und nicht mit sechs, sondern nur mit vier Teilnehmern. Wenn nichts mehr dazwischen kommt, läuft die Sache vom 7. bis 14. November.
Vom früheren Feld sind nur Ivanchuk und Nisipeanu übrig geblieben, die jetzt um Caruana und Topalov ergänzt werden. Das ist zwar längst nicht die ursprünliche Klasse, aber mindestens drei der vier Kämpen sind als risikofreudige Angriffsspieler bekannt und dürften für bunte Unterhaltung sorgen. Übertragen wird hier.
rit

23.10.12

Aktuelles von der Turnierfront

Abgeschlossen ist der Spice Cup (Susan Polgar Institute for Chess Excellence) in St Louis/Missouri/USA, organisiert und propagiert von der unermüdlichen Susan Polgar und der Webster-Universität (MO). Sechs starke Studenten (3x Asien und 3x Europa) mit dem Elo-Schnitt von 2683 traten doppelrundig gegeneinander an.
Gewonnen hat der Franzose mit dem langen Namen Maxime Vachier-Lagrave mit 6,0 vor dem Vietnamesen mit dem kurzen Namen Le (Quang Liem) und dem Chinesen Ding Liren mit je 5,5. Es folgen Wesley So (Phi) mit 5,0 vor Scaba Balogh (Hun) und dem Deutschen Georg Meier mit je 4,0. Alle Partien können hier nachgespielt werden.

Im Gange ist das traditionelle Univé-Turnier in Hoogeveen (NED), ein kleines Kammerkonzert mit nur vier nach folgendem Schema ausgesuchten Teilnehmern:
Ein Super-GM (Nakamura USA 2786), ein Nachwuchstalent (Giri NED 2730), eine Frau (Hou Yifan 2605) und ein Holländer (Tiviakov NED 2659). Wer mag kann HIER kiebitzen.
rit

22.10.12

Betrug in der Bundesliga ??

Der Eppinger Spieler Falko Bindrich ist verdächtig, sich auf
der Toilette elektronischer Hilfsmittel bedient zu haben.
Gegen Katernberg wurde er vom Schiri genullt und auch
Mülheim hat Protest eingelegt. Mehr dazu hier.
rit

21.10.12

Die Bundesliga-Ergebnisse vom Wochenende

In der ersten Doppelrunde gab es schon eine kleine Überraschung durch den Sieg von Neuling Wiesbaden über Werder Bremen. Mit Baden Baden, Solingen, Wattenscheid und Wiesbaden führt ein Quartett mit weißer Weste, während am anderen Ende vier Teams (nicht unerwartet Berlin, Norderstedt, Griesheim und Forchheim) noch ohne jeden Punkt dastehen. Die Resultate:
    Bad-Hbg 5½      Tri-Nor 4½   Bad-Nor 7½   Tri-Hbg 4
    Epp-Mül 4½   Kat-Hok 4    Kat-Epp 4½   Mül-Hok 5½  
    Sol-For 6    Wat-Bln 5    Sol-Bln 5½   Wat-For 6
    Wie-Ems 5    Bre-Gri 5    Wie-Bre 5    Ems-Gri 6½   
Die ganz großen Namen waren diesmal (noch) nicht am Start. Baden Baden z.B. hatte von den ersten 8 Brettern nur die Nummern 6 und 8 dabei.
Von den Hessen hat sich Wiesbaden mit den Siegen über Emsdetten und Bremen eine gute Basis für den Klassenerhalt geschaffen, während unser Nachbar Griesheim gegen die gleichen Gegner beide Male die Segel streichen musste.
Alle Einzelheiten gibt es hier auf der Bundesligaseite des DSB.
rit

20.10.12

European Club Cup in Israel entschieden

Trotz hochkarätiger Felder – die halbe Weltelite war am Start – hat das Ereignis in Eilat im Süden Israels  (11/10) nicht so recht begeistern können. Die Teams sind uns weitgehend unbekannt und lassen mit ihren Namen und Fremdenlegionären oft nicht einmal die nationale Herkunft erkennen. Wir können also nur aus den Ergebnistafeln (nach 7 Runden) folgende Podestplätze vermelden:
       28. Auflage der Männer mit 34 Mannschaften:
     1  SOCAR Azerbaidjan    12   (Radjabov, Mamedyarov, Topalov)
     2  Sankt Petersburg     12   (Svidler, Dominguez, Vitiugov)
     3  SHSM-64              11   (Gelfand, Leko, Giri)
     vor vier Teams mit 10 und zwei (darunter Baden Baden) mit 9.
       17. Auflage der Frauen mit 8 Mannschaften:      
     1  Monte Carlo          14   (Hou, Koneru, Muzychuk)
     2  Mika                 10   (Elo-Schnitt 2472) 
     3  Ugra                  9   (Elo-Schnitt 2397)
Wer mehr wissen will, findet massenweise Informationen hier auf der Turnierseite.
rit

19.10.12

Bundesliga zum Anfassen

Auf nach Griesheim! - Wer echte Bundesligaluft schnuppern will, hat es nicht weit.
Gleich an diesem Wochenende (20/21.10.) ist unser Bundesligist SV Griesheim der Gastgeber für Bremen, Emsdetten und Wiesbaden. Kostenlos kiebitzen kann man Sa 14 Uhr und So 10 Uhr in Griesheim, Bürgerhaus St.Stephan, Stephansplatz 26.
Im Dezember (8/9) gibt es dort wieder Spitzenschach mit Berlin, Forchheim und Wiesbaden. Diese Partien werden für den Gastgeber besonders wichtig, weil er es dann gleich mit zwei ebenfalls abstiegsverdächtigen Konkurrenten zu tun hat.
Dazwischen kann man im November (10/11) nach Wiesbaden fahren und bei Solingen, Wattenscheid und Griesheim zuschauen.
rit

18.10.12

Kaffeesatz-Lesen zum Bundesliga-Auftakt

Ist der Titel schon vergeben? - das war unsere Frage bereits im Sommer dieses Jahres (12/07): Die Wahrscheinlichkeit ist groß.
Die Baden-Badener Überlegenheit ist evident. Man bringt dort den satten Schnitt von 2753 auf die Waage, einen Wert, den die Mitbewerber nicht einmal am Spitzenbrett erreichen. Auch wenn, wie zu erwarten, die Superstars (Anand, Carlsen, Aronian) eher selten eingesetzt werden, folgen drei Reservisten mit Schnitt 2695; selbst da fängt es bei der Hälfte der Anderen noch nicht einmal an.
Der Abstand zu den vier stärksten Verfolgern - Eppingen, Bremen, Mülheim, Solingen - beträgt 80 bis 120 Elo-Punkte. Trotzdem wartet natürlich alles gespannt auf gelegentliche Ausrutscher des Kurstadt-Ensembles, was die Angelegenheit vielleicht doch etwas offener gestalten könnte.
Im Mittelfeld liegen sieben Teams - Katernberg, Wattenscheid, Hockenheim, Emsdetten, Trier, Hamburg, Neuling Wiesbaden - im Bereich von 36 Elo-Punkten eng beieinander. Das Gros wird überleben, aber kein einzelner aus dieser Gruppe kann sich in Sicherheit wiegen.
Kollektiv bedroht aber scheint der Rest mit Berlin und den Aufsteigern Griesheim, Norderstedt und Forchheim; bei vier Absteigern dürften sie zu den ersten Kandidaten zählen.
Doch wer weiß - Prognosen sind unsicher, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Lassen wir uns also überraschen. Wer weiter spekulieren will findet hier das nötige Rohmaterial.
rit

17.10.12

Landsknechte im Sold der Liga

Rund 150 Großmeister, der Weltmeister, die beiden 2800er, 
14 Mann über 2700 und 70 über 2600 – ein illustres Feld kampfstarker Legionäre und namhafter Gladiatoren wird in den nächsten Monaten in der Bundesliga für schachliche Unterhaltung sorgen.
Unter 128 Stammspielern (16x8) sind gerade mal 25 Krieger mit deutschem Pass zu finden. Sechs Vereine verzichten bis Brett 8 sogar ganz auf heimischen Beistand. Ein Exot ist da Aufsteiger Forchheim mit nur einem Ausländer im ganzen Kader.
Die stärkste Söldnertruppe hat wieder Baden Baden rekrutiert. Der dortige Elo-Schnitt von 2753 wird bei den Konkurrenten nicht einmal am Spitzenbrett erreicht.
Die kompletten Aufstrellungen aller Teams findet man hier und in der September-Rochade, eine aktualisierte Rangliste aller Akteure hier.
rit

16.10.12

Start in die Bundesliga-Saison 2012/13

Am kommenden Wochenende fällt der Startschuss zu einer neuen Auflage der Schach-Bundesliga, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 1980 zu einer der stärksten Ligen der Welt gemausert hat. Inzwischen sind sogar der amtierende Weltmeister Anand und die beiden 2800er der Weltrangliste, Carlsen und Aronian, als Aushängeschilder mit von der Partie.
Die 16 teilnehmenden Mannschaftren (A=Aufsteiger) mit ihrem Elo-Schnitt an den ersten acht Brettern:

     OSG Baden Baden   2753        Turm Emsdetten    2595 
     SC Eppingen       2669        SG Trier          2593
     Werder Bremen     2657        Wiesbadener SV  A 2587
     Mülheim Nord      2656        Hamburger SK      2568
     SG Solingen       2632        SF Berlin         2529
     SF Katernberg     2604        SV Griesheim    A 2487
     SV Wattenscheid   2603        SK Norderstedt  A 2433
     SV Hockenheim     2603        SC Forchheim    A 2356
 
Die Spieltage: - Oktober 20/21 – November 10/11 – Dezember 08/09 - Februar 02/03 - Februar 23/24 – März 16/17 – April 05/06/07.   (Sa 14 Uhr - So 10 Uhr).
Infos: Alle Begegnungen werden HIER live übertragen. Ausführliche Informationen gibt es hier auf der DSB-Bundesligaseite.
rit

15.10.12

Carlsen vor Rekord - Vallejo vor Rückzug

Magnus Carlsen hat beim Bilbao Masters den Elo-Rekord von Garri Kasparov um nur zwei Punkte verfehlt. Kasparov erreichte im Juli 2000 den bisherigen Höchststand von 2849, Carlsens aktuelle (Zwischen)Wertung liegt bei 2847. Die Marke von 2850 ist also in Reichweite.
Paco Vallejo, der nette 30-jährige Spanier, hat derweilen seinen (nicht endgültigen) Rücktritt vom Turnierschach angekündigt. Motivation und Selbstvertrauen seien ihm verloren gegangen. Eingegangene Verpflichtungen will er jedoch noch erfüllen.
rit

14.10.12

Magnus Carlsen gewinnt in Bilbao

Nach verhaltenem Start in Sao Paulo, von wo er 5 Punkte Rückstand nach Spanien mitbrachte, legte der Primus der Weltrangliste in der baskischen Hauptstadt Bilbao einen famosen Endspurt hin. Er schaffte den Ausgleich und erzwang einen Stichkampf, den er dank seiner beeindruckenden Blitzfertigkeiten souverän gewann. 
Damit ist der 21-jährige Norweger Magnus Carlsen der verdiente Sieger des Bilbao Masters 2012. Nach dem Tal Memorial (hier) ist es sein zweiter großer Streich in diesem Jahr, übrigens beide Male vor dem 20-jährigen Fabiano Caruana. 
Der Endstand nach je 5 Runden in Sao Paulo und Bilbao:
 
     1  Magnus Carlsen     Nor  2843    17  6,5
     2  Fabiano Caruana    Ita  2773    17  6,5
     3  Levon Aronian      Arm  2816    11  5,0
     4  Segey Karjakin     Rus  2778    10  4,5
     5  Vishi Anand        Ind  2780     9  4,5
     6  Paco Vallejo       Esp  2697     6  3,0

Trotz der anspornenden 3-Punkte-Wertung  und des Verbots allzufrüher Waffenstillstandsangebote, lag die Remisquote mit 67% relativ hoch; in der vorjährigen Auflage hatte es nur 47% Unentschieden gegeben.
Carlsen (4S/5R) ließ in der Hinrunde einiges liegen, speziell gegen Caruana, wo er überzog und verlor. In der Rückrunde zeigte er aber dann sein ganzes Können und den unbändigen Kampfgeist, den er oft auch in seiner Mimik zum Ausdruck bringt..
Caruana (4S/5R) hatte auch gegen Aronian einiges Glück, was aber seine Leistung nicht schmälern soll; er ist ein großes Talent und ein zäher Hund und hat das in diesem Jahr schon in vielen großen Turnieren unter Beweis gestellt.
Aronian (1S/8R), bei der Schacholympiade noch in Hochform, agierte teilweise etwas unglücklich und konnte mit nur einem Sieg nicht so recht überzeugen.
Karjakin (1S/7R) und Vallejo (6R) blieben im Rahmen dessen, was man angesichts des enorm starken Feldes von ihnen erwarten konnte.
WM Anand (9R), mit 42 Jahren doppelt so alt ist wie die beiden Spitzenreiter, war diesmal sicher nicht zufrieden, nachdem auch seine Hoffnung, wenigstens als einziger unbesiegt zu bleiben, von Carlsen in Runde 9 jäh durchkreuzt wurde.
Alle Partien können HIER nachgespielt werden. Weitere Infos gibt es hier auf der Turnierseite.
rit

13.10.12

Carlsen gewinnt im Stechen klar mit 2:0

Nach drei Remisen in der Schlussrunde musste ein Stechen entscheiden. Die beiden angesetzten Blitzpartien gewann Magnus Carlsen überlegen gegen Fabiano Caruana.
Carlsen ist damit der Bilbao-Sieger 2012.
Alle Partien  HIER.  Ausführlicher Bericht folgt morgen.
rit

High Noon in Bilbao - Carlsen oder Caruana

Stand nach 9/10:    Cua 16   Car 16   Aro 10   Kar 9   Ana 8   Val 5
Schlussrunde:         Val-Cua    Aro-Car    Ana-Kar
Nur Caruana und Carlsen können noch gewinnen. Bei Punktgleichheit entscheidet ein Stechen mit 2x Blitz und 1x Armageddon.

11.10.12

European Chess Club Cup in Eilat / Israel

Im israelischen Badeort Eilat, ganz unten am Golf von Akaba, eingeklemmt zwischen Ägypten und Jordanien, wird zur Zeit (11.-17.10.) der Europa-Schach-Pokal für Vereinsmannschaften ausgespielt. 34 Teams mit je 6 Spielern sind am Start; daneben gibt es noch einen Frauenwettbewerb mit 8 Teams à 4 Spielerinnen.
Das Teilnehmerfeld ist hochkarätig. Mehr als die Hälfte der 2700er Super-GM ist dabei und bei den Frauen fast die gesamte Weltspitze. Die Teams haben zwar Club- oder Städtenamen, bestehen aber aus lauter Legionären. Elo-Favorit ist das Team Socar/Aze mit Schnitt 2747. Aus Deutschland ist Baden Baden mit seiner Profitruppe (2690) dabei.
Die Regeln: Gespielt werden 7 Runden Schweizer System von Do-Mi (11-17). Die Bedenkzeit beträgt 90 Min/40 Züge + 30 Min/Rest + 30 sec/Z. Der Preisfonds ist mit 60.000 € spärlich.
Infos: Die komplette Teilnehmerliste gibt es hier.  Die Turnierseite ist hier.   Ausgewählte Partien werden von Chessbomb  HIER  ab 15 Uhr live übertragen.
rit

10.10.12

Die Senioren vor der letzten Runde

Am 5. November läuft die letzte Runde im Seniorenturnier. Es führt Eberhard Walter aus Eberstadt mit 5,0 Punkten. Mit 4,5 Punkten können sich vier Mann (Metz, Pachler, Jungnickel, Storkebaum) noch Hoffnungen machen.
Ober-Ramstadt: Ritscher 3,5, Jaksch, Breitwieser, Hahn je 3,0, Fornoff 2,5, Schumm 2,0.
rit

9.10.12

Jakovenko gewinnt in Poikovskiy

Zum zweiten Mal (nach 2007) gewinnt der russische Super-GM Dmitri Jakovenko das Turnier von Poikovsky (Link 6/10), ganz in der Nähe seiner Heimat. Es ist sein zweiter großer Turniersieg in diesem Jahr nach der Europameisterschaft in Plovdiv (Link 31/3). Der 29-Jährige war auch schon bei Mülheim in der Bundesliga tätig. Der Endstand an der Spitze:
     1 Jakovenko   Rus 2724     6,0
     2 Ponomariov  Ukr 2729     5,5
     3 Motylev     Rus 2658     5,0
     4 Wojtaszek   Pol 2713     5,0
     5 Wang Hue    Chn 2691     4,5
Die komplette Tabelle und alle Partien und gibt es  HIER.
Das Turnier, bei dem angeblich sehr auf den guten Charakter der Eingeladenen geachtet wird, ist auch deshalb sehr beliebt, weil den Spielern von den dort ansässigen reichen Öl/Gasfirmen immer noch ein paar Extra-Rubel zugesteckt werden.
rit

7.10.12

SCO I und SCO II siegreich am zweiten Spieltag

Am zweiten Spieltag der neuen Saison fuhren die ersten beiden Mannschaften des Schachclubs Ober-Ramstadt sichere Siege ein, während die dritte Mannschaft spielfrei war. 
SC Ober-Ramstadt I - Springer Bad König I   6,5:1,5 
In der Bezirklasse trat Springer Bad König in Ober-Ramstadt in Unterzahl an. Karlheinz Gürtler gewann kampflos. Rene Hartmann und Knut Goebel erzielten schnelle Angriffssiege. Rolf Tiemann verwertete einen Mehrbauern im Endspiel. So stand es nach zwei Stunden schon 4:0. Nach einem Dauerschach von Horst Breitwieser, einem coolen Verteidigungssieg von Georg Ritscher und dem sicheren Punktgewinn von Volker Funk musste nur Walter Berndt am ersten Brett abschließend eine Niederlage hinnehmen. Die erste Mannschaft erzielte somit einen ungefährdeten 6,5:1,5 Erfolg.
SC Ober-Ramstadt II - SK Gernsheim VI   4:2 
In der Kreisklasse C fehlte SK Gernsheim VI ebenfalls ein Spieler. Andreas Fuchs gewann kampflos. Werner Hahn und Hermann Jaksch erspielten klare Siege. Ivan Pernat willigte in überlegener Stellung in ein Remis ein und machte den Mannschaftssieg perfekt. Nach der Niederlage von Hans Jordan verteidigte sich Philipp Steiff am ersten Brett in schwieriger Stellung zäh und erkämpfte in beiderseitiger Zeitnot noch ein Remis zum letztlichen 4:2 Sieg der zweiten Ober-Ramstädter Mannschaft.
Der Saisonauftakt der drei Ober-Ramstädter Mannschaften ist nach zwei Spieltagen mit fünf Siegen in fünf Begegnungen rundum gelungen.