23.10.13

(1) Elo und DWZ - Die Messlatten im Schach

Ähnlich wie die Golfer mit ihren Handicaps wollen auch die Schachspieler wissen, wie es um ihre Spielstärke im Vergleich zu den Kollegen bestellt ist. 
International ist dabei die Elo-Zahl das Maß aller Dinge. Das System wurde von dem ungarisch/amerikanischen Statistiker Arpad Elo entwickelt und 1970 im Weltschach eingeführt. 
Am Anfang wurden Elo-Zahlen erst ab 2200 vergeben, blieben also den Top-Spielern vorbehalten. Deshalb entwickelten viele nationale Verbände eigene Wertungssysteme. Später entdeckte die FIDE das ganze als Einnahmequelle und senkte (um die zahlende Kundschaft zu mehren) den Einstiegswert bis auf derzeit 1000. Die Nationen blieben aber aus finanziellen und organisatorischen Gründen weitgehend bei ihrer Eigenständigkeit.
Und wie ist es bei uns? 
In Deutschland galt seit 1947 die Ingo-Wertung (benannt nach Ingolstadt), die 1992 von der DWZ abgelöst wurde. Die Abkürzung DWZ steht für Deutsche-Wertungs-Zahl. Das System lehnt sich in der Berechnung stark an das Elo-Verfahren an und ähnelt ihm auch in der Höhe der Zahlen selbst. 
Eine Formel für die Umrechnung zwischen DWZ und Elo gibt es aber nicht; beide Verfahren laufen völlig getrennt nebeneinander. Man kann jedoch sagen, dass die Elo-Zahl eines Spielers meist um etwa 100 Punkte über seiner DWZ liegt, wobei sich die Differenz in den höheren Regionen (über 2200) wieder nivelliert.
Während eine Elo-Zahl nur in größeren Turnieren (die sich die Fide-Gebühren leisten können und wollen) erworben werden kann, verfügt in Deutschland fast jeder Vereinsspieler über eine DWZ, die bei allen Mannschaftskämpfen und Einzelturnieren vom DSB mit Hilfe von regionalen Sachbearbeitern neu errechnet wird.
Über den Berechnungsmodus dieser hierzulande dominierenden Wertung informieren wir in zwei gesonderten Beiträgen. (Fortsetzung folgt)
(Siehe auch Posts vom 24.10.13 und 25.10.13)

rit