Am 09.10. hatten wir die Mannschaft vom Schachforum Darmstadt II zu Gast in der 2. Runde der diesjährigen Meisterschaft. Im folgenden schildere ich meine Eindrücke in chronologischer Reihenfolge.
Ca. 9 Uhr 15:
Nach 15 min. ist noch nicht viel los. Erwähnenswert ist nur, dass an Brett 1 W. Berndt mit Schwarz mal wieder eine "Eigenbau" Eröffnung spielt. Am ehesten ist dies mit Altindisch zu vergleichen.
Ca. 10 Uhr 30:
Die 2. "Besichtigungstour" des Autors, der ja auch selbst spielen musste, endete mit einem kleinen Schock. H.Breitwieser hat mit Schwarz in einer Sizilianischen Partie einen Bauern kompensationslos weniger. P.Steiff hat mit Weiß in einer Englischen Eröffnung die Qualität eingebüßt und R.Tiemann ist in einer Spanischen Partie unter Druck geraten. Damit sieht es nach einem 0:3 aus. An keinem Brett sehe ich klaren Vorteil für uns und befürchte eine deutliche Niederlage.
Bis ca. 12 Uhr:
An Brett 8 gibt K.Goebel das Damengambit Remis. R.Tiemann hat aufgegeben, aber D.Briemann hat mit Weiß gegen einen Sizilianer gewonnen. An Brett 1 wurde viel getauscht und ebenfalls Remis vereinbart. Es steht damit 2:2.
Bis ca. 13 Uhr:
R.Hartmann gewinnt mit Schwarz ein Damenbauernspiel mit schönem Angriff. So wie ich die Partien gesehen habe, ist dies die Partie des Tages - spektakulär und positiver Ausgang für SCO. Die Stellung nach dem 25. Zug von Schwarz ist im folgenden Diagramm gezeigt.
In dieser Stellung hängt der Springer auf g5 und falls er zieht kann Kh7: folgen. Deshalb spielte W 26.Dh4 aber nach Tf8 27. Le4 Df2+ 28. Kh1 gewann Sf1!!. (Sicher wäre im 26. Zug Se4 von Weiss besser gewesen!?). Damit führen wir zunächst 3:2! Aber leider musste H. Breitwieser aufgeben. Der Gegner von K.Gürtler hat in einem verlorenen Turmendspiel (3 gegen 3 Bauern) keine Lust mehr und gibt auf. Damit steht es etwas überraschend doch 4:3 für SCO.
Bis zum Ende:
P.Steiff hat sich nach misslungener Eröffnung gut verteidigt und trotz einer Minusqualität starkes Druckspiel gegen den gegnerischen König erhalten. In einer nachträglichen Analyse meinen Computer zwar, dass die Stellung für SaFo gewonnen ist, aber es gibt viele praktische Chancen. So machte Philipps Gegner auch einen Fehler und für einen Zug ist seine Stellung - nach Computermeinúng - gewonnen. Glücklicherweise spielen aber keine Computer und Philipp hat den Gewinn leider übersehen und musste kurze Zeit später aufgeben. Um 14 Uhr 30 endete damit das Spiel 4:4.
(Danke an K.Gürtler für den Bericht!)