Erfreulich
die geringe Remisquote von 47%. Die 3-Punkte-Wertung mag dazu beigetragen
haben, sicher aber auch die gelegentliche Risikobereitschaft von gefühlten
Underdogs, die auch mal alles auf eine Karte setzten.
Carlsen
dominierte das Geschehen. Seine Leistung haben wir in den letzten Tagen schon gebührend gewürdigt. Das Highlight ist sein neuer Elo-Rekord.
Kramnik
zeigte eine solide Leistung. Er war der einzige, der Carlsen ernsthaft Paroli
bieten konnte und hatte die Möglichkeit zum Turniersieg auf dem Brett.
Anand
fehlt derzeit anscheinend die Turnierpraxis. Auch scheinen Zweikämpfe ihm mehr
zu liegen. Man sollte ihn aber keinesfalls als zu alt abstempeln oder gar
abschreiben.
Aronian
blieb blass. Seine Negativtendenz, die, unterbrochen von der Schach-Olympiade, schon
seit einigen Monaten zu beobachten ist, hielt auch in London an.
Judit
Polgar blieb im Rahmen der Erwartungen. Bei ihr kommt jetzt wohl doch Familie
vor Schach und sie dürfte ihren Zenit überschritten haben.
Nakamura
und Adams erwiesen sich einmal mehr als die zähen Kämpfertypen, die nur
widerwillig remisieren und erst Ruhe geben, wenn sie mit dem blanken König
dastehen.
McShane
und Jones gehörten zu den oben erwähnten uneigennützigen Helden, die mit
gewagten Manövern für Stimmung und Unterhaltung sorgten.
Alles
in allem: Ein schönes Turnier, über das man noch lange reden wird und das
auch einige Bewegung in die Elo-Listen gebracht hat.
rit
rit