2.3.13

Caruana gewinnt in Zürich

Vielleicht wollten sich Kramnik und Gelfand so kurz vor dem Kandidatenturnier nicht in die Karten gucken lassen und Anand seine Vorbereitungen auf den späteren Titelkampf nicht preisgeben, während Caruana, frei von derartigen Verpflichtungen, alle Register ziehen konnte? Sehr wahrscheinlich ist das nicht, denn die Gewinnpartien kamen durch kleine Fehler im Mittelspiel zustande und das hat mit Geheimhaltung nichts zu tun.
Wie dem auch sei: Eindeutiger Sieger des bärenstaken kleinen Kammer-Turniers in Zürich ist der in der Schweiz lebende 20-jährige Italo-Amerikaner Fabiano Caruana mit 4,0 Punkten. Er hatte am Schluss der sechs Runden einen vollen Punkt Vorsprung vor Vishy Anand mit 3,0, während die Mitstreiter Vladimir Kramnik und Boris Gelfand mit je 2,5 Punkten unter den 50% blieben. 
Nachdem die Hinrunde mit lauter Unentschieden auf eine Remis-Orgie hinzudeuten schien, gab es in der Rückrunde dann doch noch drei Entscheidungen. Zwei davon reklamierte Caruana für sich, die dritte ging an WM Anand.
Aber auch die Remisen waren nicht blutarm, sondern durchaus gehaltvoll. Sie zeigten einmal mehr, auf welch hohem Niveau in der Weltspitze heute gespielt wird. Die meisten Züge stimmen mit dem überein, was auch die stärksten Computer für das Beste halten.
Jedenfalls gab uns Zürich schon einmal einen Vorgeschmack auf das in wenigen Tagen beginnende Kandidatenturnier in London, bei dem es dann wohl richtig zur Sache gehen wird.
Alle Partien kann man hier nachspielen.  Die Homepage mit den wichtigsten Infos ist hier.
rit