Napoleon und Schach (3)
In seinem Exil auf St Helena (1815-21) hatte Napoleon genügend Zeit, auch für Schach.
So halten die Historiker denn auch eine Partie bereit, die er 1818 mit Weiß gegen seinen Exil-Begleiter General Bertrand gespielt haben soll. Man neigt heute allerdings zu der Annahme, dass der Chronist eine x-beliebige Partie verwendet hat.
Wie dem auch sei - nach der schottischen Eröffnung
1.Sf3 Sc6 2.e4 e5 3.d4 Sxd4 4.Sxd4 exd4 5.Lc4 Lc5 6.c3 De7 7.0-0 De5 war die nebenstehende Stellung (Diagramm) entstanden, die nun von beiden (nicht fehlerfrei, aber) in unterhaltsamer Form wie folgt fortgesetzt wurde:
8.f4 dxc3+ 9.Kh1 cxb2 Schlagabtausch - Vorteil Weiß
10.Lxf7+ Kd8 11.fxe5 bxa1D aber umgekehrt wäre besser gewesen (z.B. 10.fxe5 bxa1D 11.Dd5 Sh6 12.Lxh6 Tf8 13.Dxc5 gxh6 14.Sa3 mit Angriff)
12.Lxg8 Le7 jetzt ist Schwarz im Vorteil ...
13.Db3 a5 ? ... und macht prompt den entscheidenden Fehler. Dxe5 statt a5 hätte alles gehalten, aber jetzt folgt # in 5 Zügen.
Diagramm
14.Tf8+ Lxf8 15.Lg5+ Le7 16.Lxe7+ Kxe7
17.Df7+ Kd8 18.Df8 Matt.
Und ist es auch nicht wahr - so ist's doch schön erfunden.
rit (weitere Beiträge auf der Seite Taktik-Archiv)