19.6.13

Napoleon und Schach (3)
In seinem Exil auf St Helena (1815-21) hatte Napoleon genügend Zeit, auch für Schach.
So halten die Historiker denn auch eine Partie bereit, die er 1818 mit Weiß gegen seinen Exil-Begleiter General Bertrand gespielt haben soll. Man neigt heute allerdings zu der Annahme, dass der Chronist eine x-beliebige Partie verwendet hat.
Wie dem auch sei - nach der schottischen Eröffnung
1.Sf3 Sc6  2.e4 e5  3.d4 Sxd4  4.Sxd4 exd4  5.Lc4 Lc5  6.c3 De7  7.0-0 De5 war die nebenstehende Stellung (Diagramm) entstanden, die nun von beiden (nicht fehlerfrei, aber) in unterhaltsamer Form wie folgt fortgesetzt wurde:

8.f4 dxc3+  9.Kh1 cxb2    Schlagabtausch - Vorteil Weiß
10.Lxf7+ Kd8  11.fxe5 bxa1D    aber umgekehrt wäre besser gewesen (z.B. 10.fxe5 bxa1D  11.Dd5 Sh6  12.Lxh6 Tf8  13.Dxc5 gxh6  14.Sa3  mit Angriff)
12.Lxg8 Le7    jetzt ist Schwarz im Vorteil ...
13.Db3 a5 ?    ... und macht prompt den entscheidenden Fehler. Dxe5 statt a5 hätte alles gehalten, aber jetzt folgt # in 5 Zügen.
Diagramm  
14.Tf8+ Lxf8  15.Lg5+ Le7  16.Lxe7+ Kxe7  
17.Df7+ Kd8  18.Df8 Matt.
Und ist es auch nicht wahr - so ist's doch schön erfunden.
rit   (weitere Beiträge auf der Seite Taktik-Archiv)