So mancher Schachfreund hatte sich schon auf das Grand-Prix-Ereignis in Berlin
gefreut, wollte vielleicht sogar mal hinfahren. Da müsste er jetzt eine
weite Reise tun, denn die Sache hat sich um einige Kilometer ins
fernöstliche Peking verschoben
Es ist jetzt das dritte von sechs GP-Turnieren, das nicht am vorgesehenen Ort stattfindet. Von Lissabon war man nach Zug und von Madrid nach Saloniki ausgewichen. Wer dahinter noch mediterranen Schlendrian vermuten durfte, musste allerdings jetzt im Fall Berlin stutzig werden.
Sind denn nun auch die Deutschen unzuverlässig ?
Wir
haben uns deshalb beim Deutschen Schachbund (Uwe Bönsch) erkundigt und
erfahren, dass weder die Fide noch der Vermarkter Agon jemals mit dem
DSB wegen der Ausrichtung eines GP in Verbindung getreten waren. Man hat
dort auch nicht gehört, dass die Stadt Berlin, ein Hotel oder sonst
jemand angesprochen worden wären.
Es sieht also ganz danach
aus, dass Fide und Agon die als Austragungsorte angekündigten großen
europäischen Metropolen ohne vorherigen Kontakt einfach aus der Luft
gegriffen haben. London hatte noch funktioniert, Lissabon, Madrid und Berlin aber nicht. Und was ist demnächst mit Paris?
Von gewissen Problemen beim GP hatten wir bereits im März (hier)
berichtet. Wollen wir hoffen, dass es sich nur um Anlaufschwierigkeiten
handelt und der im Grunde sehr begrüßenswerte Grand Prix immer besser
in die Gänge kommt.
rit