Alle 187 Teilnehmer spielten in einer Gruppe, darunter 4 GM, angeführt vom deutschen Nationalspieler und Wiesbadener Nr. 1 Igor Khenkin, vier IM, die ungarische WGM Anita Gara und einige FM. Das besondere Los, gegen Khenkin gepaart zu werden, ging in der ersten Runde an den Schachfreund Christoph Herda mit DWZ 1886 aus Lauterbach.
Die Bedenkzeit betrug 90 Minuten für 40 Züge + 30 Minuten für den Rest der Partie + 30 Sekunden Inkrement vom ersten Zug an. Optisch denkt man zu Beginn, man hat weniger Zeit als im Mannschaftskampf, weil die Uhr nur mit 1:30 beginnt. Das gleicht sich aber aus, wenn die Inkrements dazukommen. Im Endspiel ist es angenehm, dass es kein hartes Ende gibt. Einmal habe ich über 70 Züge gespielt, und beide Spieler haben ihre Uhr bei 5-6 Minuten gehalten. Das Inkrement hat aber auch Schattenseiten. Ich habe z.B. gesehen, dass ein Endspiel König und Turm gegen König und Läufer dank des Inkrements noch eine ganze Zeit gespielt wurde. Dadurch gab es die Auslosungen fast immer erst kurz vor der neuen Runde.
Im Turnier gab es keine Papieraushänge. Ergebnisse, Auslosung und Spielstand wurden ausschließlich auf enem großen Flachbildschirm im Vorraum gezeigt, vor dem sich die Spieler drängelten.
Mit DWZ 1690 war ich 130. der Setzliste von 187. Ich habe gegen zwei Spieler mit DWZ 1958 und 1931 verloren, viermal remisiert gegen Spieler mit DWZ 1870, 1822, 1821 und 1685, und in der zweiten Runde gegen einen zehnjährigen Buben mit DWZ 929 gewonnen. Zu einem guten Ergebnis hätte ich wenigstens eine Partie mehr gewinnen müssen, aber auch so musste ich um jeden halben Punkt hart und lange kämpfen.
Junker - Goebel nach 34. Dd1 |
Dennoch war's ein schönes Turnier. Khenkin wurde mit 6,5/7 als alleiniger Sieger seiner Favoritenrolle im Heimspiel gerecht (komplette Tabelle hier), und ich habe mit 3/7 zumindest keine DWZ verloren.
Knut Goebel