Im
Jahre 1769 präsentierte Wolfgang von Kempelen in Wien den ersten Schach-Automaten.
Kempelen lebte 1734-1804 und war seines Zeichens Baron, Hofrat, Künstler und Erfinder. Seine
Schachmaschine bestand aus einer großen Kiste mit einem Schachbrett und einer lebensgroßen
osmanisch gekleideten Puppe, die die Züge ausführte.
Alle
Welt staunte über das Hightech-Gerät und den Türken, der gegen jeden spielte,
der das üppige Antrittsgeld zahlen konnte und wollte. Da diese Zahler aber meist keine
großen Meister waren, behielt der ''Automat'' fast immer die Oberhand und galt
als schwer bezwingbar.
Das
Geheimnis: In der großen Kiste war ein Mensch versteckt, der möglichst
kleinwüchsig und ein guter Schachspieler sein musste. Er bediente über
ausgefeilte Hebel und Spiegel die Figuren und die Bewegungen des Türken. Die Automatik war also ''getürkt''.
Mit seinem
Gerät reiste Kempelen in ganz Europa herum, bis schließlich die
Wahrheit
doch langsam ans Licht kam und die Sache uninteressant wurde. Der
Apparat wechselte dann öfter den Besitzer und fiel 1854 in Philadelphia
einem Brand zum Opfer.
Die obige Abbildung zeigt einen Nachbau aus dem Heinz Nixdorf Museum in
Paderborn.
rit