Um das Jahr 1870 lieferten sich die Wiener Schachmeister Carl Hamppe (Pate der Wiener Partie) und Philipp Meitner (Vater der Kernphysikerin Lise M.) den folgenden Schlagabtausch, der als die Unsterbliche Remispartie in die Schachliteratur eingegangen ist.
Nach den Eröffnungszügen
1.e4 e5 2.Sc3 Lc5 3.Sa4 (Diagramm)
legte Schwarz im Opferstil der damaligen Zeit mit
3. .. Lxf2+
gleich richtig los. Es war der Beginn einer sehenswerten Königswanderung bis tief ins feindliche Lager:
(Fortsetzung hinter dem Break)
4.Kxf2 Dh4+
5.Ke3 (g3? Dxe4 mit Doppelangriff auf T und S)
5. .. Df4+
6.Kd3 d5
7.Kc3 Dxe4
8.Kb3 Sa6 (droht Matt auf b4)
9.a3 (Diagramm)
9. .. Dxa4+ !? der Paukenschlag
Ein spektakuläres Damenopfer, aber ist es korrekt?
10.Kxa4 Sc5+
11.Kb4
Hier hätte Weiß mit Kb5 das schwarze Fehlopfer vielleicht entzaubern können. Mit dem Textzug aber bleibt Schwarz am Drücker.
11. .. a5+ auch der Springer opfert sich für die gute Sache
12.Kxc5 der König betritt nun gezungenermaßen feindliches Terrain
Oder: 12.Kb5? Ld7+ 13.Kxc5 Sf6 14.beliebig b6#.
Oder: 12.Kc3? d4+ 13.Kc4 Le6+ 14.Kxc5 Sf6 15.Lb5+ Ke7 Df3 c6 17.Lxc6 Thc8
18.Kb6 bxc6 19.Dxf6 gxf6 20.Kc5 a4 21.c4 Ta5+ 22.Kb6 Kd6 23.Kxa5 Kc5 24.Ka6 Tc7 25.b4+ axb3 26.beliebig und Lc8+ nebst Ta7# ist nicht zu parieren.
12. .. Se7 droht Ld7 nebst b6#
13.Lb5+ Kd8
14.Lc6 sonst wird's Matt
14. .. b6+
15. Kb5 Sxc6 droht Sd4 nebst Matt
16.Kxc6 Lb7+ (Diagramm)
das letzte (vergiftete) Angebot
(17.Kxb7 Kd7 18.Dg4+ Kd6 19.beliebig und das Matt auf b8 ist nicht zu verhindern)
17.Kb5 La6+
18.Kc6 Lb7+ mit Dauerschach.
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