Nachdem das Bundesinnenministerium mit der Begründung, dass Schach kein Sport sei, dem Deutschen Schachbund die Fördermittel von 130.000 € gestrichen hat, ist die Aufregung groß. Das kann man verstehen, wenn man bedenkt, wie viele Verbeugungen und Klimmzüge gemacht worden sind, um als Sport anerkannt zu werden.
Aber ist das alles nötig oder sinnvoll?
Bei den Funktionären der großen Sportarten bleibt Schach als Sport immer umstritten und wird eher belächelt als ernstgenommen. Auch in der breiten Öffentlichkeit wird Schach nicht als Sport wahrgenommen, sehr wohl aber als ein Kulturgut, dem große Sympathien entgegengebracht werden. So gesehen wäre Schach, wenn man staatliche Fördermittel anstrebt, bei den Kulturgremien vielleicht besser aufgehoben.
Aber braucht man überhaupt Fördermittel?
Wenn Schach kein Sport ist, kann man aus den Sportverbänden austreten. Dadurch werden erhebliche Mittel frei. Derzeit zahlen die 2.700 Vereine mit ihren 93.000 Mitgliedern an den Sport mehr als 300.000
Euro jährlich und teure Dopingtests stehen im Raum.
All dieses Geld kann den Schachverbänden unmittelbar zugute kommen und die Zuschüsse ersetzen. Wenn dann noch etwas fehlt, sind ein oder zwei Euro Beitragserhöhung (15 Cent im Monat) auch kein Unglück. Dafür aber sind wir frei und unabhängig und können stolz auf Bittgänge jeder Art verzichten.
rit
PS: Das ist keine offizielle Verlautbarung des Vereins, sondern die Privatmeinung des Vorsitzenden. Eine unterhaltsame Glosse zu dem Thema gibt es hier.