Die ganze Schachwelt und sicher auch der großzügige Sponsor Rex Sinquefield hatten damit gerechnet, dass der Vorjahressieger und Weltranglistenerste Magnus Carlsen dem Turnier wieder seinen Stempel aufdrücken würde. Aber es kam anders.
Mit der beeindruckenden Leistung von 8,5 aus 10 distanzierte Fabiano Caruana die gesamte Konkurrenz. Allein gegen den Weltmeister betrug sein Vorsprung volle drei Punkte.
Bis zur 8. Runde sah es sogar fast nach einem Durchmarsch (7/7) aus. Aber sei es, dass die Gegner vorsichtiger wurden oder sei es dass beim Überflieger die Luft etwas heraus war, die letzten drei Runden endeten jedenfalls wieder auf einem irdischen Niveau.
In der (virtuellen) Weltrangliste ist der Sieger bereits auf 2836 Punkte geklettert und nur noch 27 Punkte vom bisher uneinholbar scheinenden Carlsen entfernt. Allein in St Louis hat er 35 Elopunkte dazugewonnen.
Das Endergebnis nach dem Doppeldurchgang:
1 Caruana Ita 2801 8,5
2 Carlsen Nor 2870 5,5
3 Topalov Bul 2784 4,5
4 Vachier-L Fra 2768 4,0
5 Aronian Arm 2804 4,0
6 Nakamura Usa 2782 3,5
Manche meinen schon, Anand solle dem Jungen den Vortritt bei der WM im November lassen. Der wird das sicher nicht tun und es ginge auch garnicht, weil erst Karjakin und einige andere aus dem Kandidatenturnier zum Zuge kämen. Aber die Befähigung, bei der nächsten Qualifikation ganz oben dabei zu sein, hat der in Miami geborene, in New York aufgewachsene, jetzt in Europa lebende und für Italien spielende Super-GM eindrucksvoll unterstrichen.
rit